Der Verlust von Naturräumen und die Auswirkungen des Klimawandels verursachen erhebliche Risiken für Wirtschaft, Unternehmen und Bevölkerung weltweit. Schätzungsweise 3,2 Milliarden Menschen weltweit sind von Landverödung betroffen,[a] und vermutlich sind etwa 1 Million Pflanzen- und Tierarten vom Aussterben bedroht.[b] Für einen von fünf Menschen weltweit stellt dies ein sehr reales Problem dar, wenn Einkommen und Nahrung direkt von Wildtierarten abhängig sind.[c]
Mit besserer Bewirtschaftung hat die Natur jedoch das Potenzial, einer unserer mächtigsten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel, bei der Verringerung von Ungleichheit und der Verbesserung der Lebensgrundlagen zu sein.
Bei Unilever arbeiten wir schon lange an einer Agenda für die Natur und haben dabei einige bedeutende Erfolge erzielt. Zum Beispiel wurde unabhängig zertifiziert, dass wir bei der Beschaffung unserer fünf wichtigsten Rohstoffe Ende 2023 zu 97,5 % ohne Rodung auskamen. Aber wir wissen, dass wir noch mehr tun müssen.
Im Rahmen unseres neuesten Nachhaltigkeitsplans haben wir ehrgeizige Ziele für unsere Arbeit zum Erhalt der Natur entwickelt. Wir sind entschlossen, mit größerer Dringlichkeit tätig zu werden, greifbare Ergebnisse zu liefern und unseren Einsatz auf die Schaffung realer Veränderungen zu konzentrieren.
Mehr Wirkung für unsere Naturschutzziele
Unsere neuesten Ziele konzentrieren sich auf Bereiche, von denen wir wissen, dass wir dort viel bewegen können. Gleichzeitig sind sind es ehrgeizige Ziele, um das bestmögliche Ergebnis für die Natur erreichen zu können. Der Schlüssel zu unserer Strategie ist die Unterstützung bei der Schaffung resilienter, regenerativer natürlicher und landwirtschaftlicher Ökosysteme.
Wir haben den Umfang der Flächen, die wir durch die Umsetzung regenerativer landwirtschaftlicher Verfahren und unsere Landschaftsarbeit schützen und wiederherstellen wollen, auf 1 Million Hektar Ackerland und 1 Million Hektar Sanierungsfläche deutlich erhöht. Wir haben unsere Verpflichtung bekräftigt, mit der wir gewährleisten wollen, dass unsere mit der Rodung von Primärwäldern verbundenen Rohstofflieferketten rodungsfrei bleiben, und haben uns verpflichtet, bis 2030 die nachhaltige Beschaffung von 95 % unserer wichtigsten Kulturen verifizieren zu lassen. Schließlich haben wir uns verpflichtet, Wasserressourcen zu schützen, indem wir gemeinsame Wasserprobleme innerhalb und außerhalb unserer Betriebe angehen und verschiedene Programme bis 2030 in einhundert wasserarmen Gebieten auflegen.
Kombinierte Lösungen werden dazu beitragen, unsere Wirkung zu maximieren
Die Erreichung dieser Ziele erfordert einen mehrgleisigen und häufig auch kombinierten Ansatz. Zum Beispiel verwenden wir eine Mischung aus verschiedenen Lösungen, um die Rodung der Wälder zu bekämpfen. Diese reichen von grundlegenden Veränderungen innerhalb unserer Lieferkette und der unserer Zulieferer bis hin zu direkten Investitionen in Infrastruktur, Technologie und Innovation, um eine bessere Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten und die Landnutzung zu verbessern. Darüber hinaus arbeiten wir mit Landwirten und Kleinbauern in den Gemeinden und Gebieten zusammen, in denen wir einkaufen, um die lokale Unterstützung für rodungsfreie Verfahren zu erhöhen und alternative Einkommensquellen zu schaffen. Zu guter Letzt üben wir auch Einfluss auf andere Unternehmen und Regierungen aus, um Veränderungen auf breiterer Basis zu fördern.
Aufgrund der Verknüpfungen zwischen unseren Ökosystemen hat die Arbeit zur Erreichung eines Ziels oft auch vorteilhafte Auswirkungen auf ein anderes. Ein landschaftsorientierter Ansatz zur Bekämpfung der Rodung wird uns also auch dabei helfen, unser neues Ziel zu erreichen, 1 Million Hektar natürlicher Ökosysteme zu schützen und wiederherzustellen.
Nehmen wir unsere bestehenden Landschaftsprogramme in den Provinzen Aceh, Nord-Sumatra, Riau und Zentral-Kalimantan in Indonesien sowie Sabah in Malaysia. Durch diese Nachhaltigkeitsinitiativen haben wir bereits geholfen, 290.000 Hektar Wald und Land in Südostasien zu schützen. Dies ist etwas, das wir auch anderswo erreichen möchten.
In ähnlicher Weise wird die Umsetzung unserer Zielsetzungen bezüglich einer regenerativen Landwirtschaft auch unser Ziel einer nachhaltigen Beschaffung beeinflussen. Unser bestehendes Programm zur regenerativen Landwirtschaft wird uns helfen, regenerative Anbauverfahren auf 1 Million Hektar Ackerland umzusetzen. Das Programm skizziert auch die Standards der regenerativen Landwirtschaft (Regenerative Agriculture Principles, RAP) (PDF 8.34 MB) von Unilever, die in unser Programm zur nachhaltigen Beschaffung einfließen, um unser Ziel zu erreichen, 95 % (des Volumens) von 12 Hauptkulturen bis 2030 als nachhaltig verifizieren zu lassen.
Unsere neuesten Ziele konzentrieren sich auf Bereiche, von denen wir wissen, dass wir dort viel bewegen können. Gleichzeitig sind sind es ehrgeizige Ziele, um das bestmögliche Ergebnis für die Natur erreichen zu können.
Willem Uijen, Chief Procurement Officer
Gemeinschaftliche Arbeit zur Wiederherstellung des natürlichen Gleichgewichts
Gemeinschaftlich zu arbeiten – insbesondere vor Ort – wird entscheidend für unseren Erfolg sein. Wir können diese Ziele nicht ohne die Unterstützung der Kleinbauern und Gemeinden erreichen, deren Lebensgrundlage von den Landschaften abhängen, in denen unsere Kulturen angebaut werden.
Wir werden Kleinbauern helfen, ihr Einkommen durch Zertifizierungsprogramme und Einkommenssteigerungsprogramme zur Verbesserung der Ernteerträge zu steigern. Diese „Smart-Mix“-Interventionen können eine Diversifizierung der Einkommensquellen, den Zugang zu Krediten und arbeitserleichternde Werkzeuge umfassen. Wir haben Kakaobauern geholfen, die Rechte an ihrem Land zu sichern undAgroforstwirtschaftsprojekte in der Elfenbeinküste gefördert. Darüber hinaus haben wir Wege gefunden, unabhängigen Kleinbauern zu helfen, indem wir direkt bei Kleinbauern kaufen und ihre Bemühungen unterstützen, auch andere Kulturen anzubauen.
Partnerschaften zum Schutz der Natur
Um Veränderung zu bewirken, benötigen wir starke Partnerschaften. Unsere kollektive Fähigkeit, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten, hängt von der Zusammenarbeit mit denen ab, die unsere Werte und Ambitionen teilen. Mit unseren Zulieferern haben wir klare Anforderungen in unserem Regelwerk „Grundsätze für Mensch und Natur (PDF 2.04 MB)“ festgelegt.
Wir müssen eng mit Regierungen zusammenarbeiten, um politisches Engagement zu fördern und zu unterstützen, und wir benötigen stärkere Maßnahmen von Unternehmen und unseren Mitbewerbern. Wie in unseren Landschaftsprogrammen zu sehen ist, können wir durch die Zusammenarbeit mit NGOs skalierbare Lösungen für gemeinsame Probleme entwickeln, Multi-Stakeholder-Ansätze testen und Erfahrungen teilen, um die Branche umzugestalten.
Investitionen in die Natur
Mehr als die Hälfte des weltweiten BIP, was einer wirtschaftlichen Wertschöpfung von 44 Billlionen Dollar entspricht, ist mäßig bis stark von der Natur und mit ihr verbundenen Dienstleistungen abhängig. Wir bei Unilever haben verstanden, dass unser Geschäft ohne funktionierende natürliche Systeme nicht existieren kann. Um die von der Natur gebotenen, ökologischen und sozialen Lösungen zu nutzen und die wesentlichen natürlichen Ressourcen, auf die wir alle angewiesen sind, zu bewahren, ist ein radikaler Wandel in unserem kollektiven Denken erforderlich.
Unsere neuen Ziele zum Schutz der Natur berücksichtigen die Rolle, die wir bei der Wiederherstellung des Gleichgewichts in unseren Ökosystemen spielen müssen, und werden uns dabei helfen, gemeinsam zu handeln, um Nachhaltigkeit zum Normalfall zu machen.
Wenn Sie mehr über unsere neuesten Verpflichtungserklärungen zu den Themen Klima, Natur, Kunststoffe und Lebensgrundlagen erfahren möchten, besuchen Sie unserenSustainability Hub.
Land Degradation Neutrality for Biodiversity Conservation Briefing Note on www.unccd.int