Unser Ziel ist es, die Plastikverschmutzung durch Reduzierung, Kreislaufwirtschaft und Partnerschaften zu beenden. In unserem globalen Forschungs- und Entwicklungszentrum für Verpackungen arbeitet ein spezialisiertes Expert*innen-Team daran, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Wir haben unsere Investitionen in Verpackungsmaterialien und -technologien in den letzten Jahren mehr als verdoppelt und bauen unser internes Fachwissen weiter aus, um unsere ehrgeizigen Ziele schneller zu erreichen.
„Unsere Fortschritte im Bereich Plastik sind branchenführend, aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen“, erklärt Pablo Costa, Global Head of Packaging bei Unilever.
„Deshalb nehmen wir die Verpackungsentwicklung jetzt selbst in die Hand. Unser Ziel ist es, das zu optimieren, was intern möglich ist, während wir gleichzeitig mit unseren Partnern und anderen Unternehmen der Branche zusammenarbeiten, um diese Lösungen auf den Markt zu bringen.“
Den Anteil recycelter Kunststoffe erhöhen
Der Schlüssel zur Reduzierung des Verbrauchs an neuem Plastik liegt darin, dass wir mehr recyceltes Material (PCR) in unseren Verpackungen verwenden. Es ist aber nicht allein damit getan, das eine gegen das andere auszutauschen: Es ist eine komplexe technische Herausforderung.
Der von uns verwendete recycelte Kunststoff wird strengen Tests und Qualitätskontrollen unterzogen, um sicherzustellen, dass unser Verpackungsmaterial optisch und in seinen Eigenschaften denselben Ansprüchen genügt wie Neuplastik, also zum Beispiel angenehm riecht und farblich ansprechend für die Verbraucher*innen ist.
In diesem Jahr hat unser Forschungs- und Entwicklungsteam für Verpackungen 160 Arten von recyceltem Kunststoff charakterisiert, um ein digitales Tool zu entwickeln, das die Farbe von Verpackungen vorhersehen kann. Damit ist es nicht mehr notwendig, einen physischen Prototyp aus recyceltem Material herzustellen, nur um herauszufinden, wie er aussehen wird. Dies spart eine Menge Zeit und Ressourcen und verkürzt die Entwicklungsdauer um circa 25 Prozent.
Darüber hinaus nutzen wir unser Advanced Manufacturing Centre – unsere Pilotanlage für interne Tests – um unsere Materialien und Designs virtuell zu optimieren, bevor sie auf den Markt kommen. Dies reduziert den Bedarf an physikalischen Tests und Werksversuchen weiter und stellt sicher, dass unsere Verpackungen für die umfassende Einführung in den Fabriken geeignet sind.
Entwicklung von flexiblen Verpackungen der nächsten Generation
Im Rahmen unseres Ziels, unsere flexiblen Kunststoffverpackungen bis 2035 zu 100 Prozent wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar zu machen, arbeiten wir an unterschiedlichen Lösungen. Unser Ansatz besteht zunächst darin, nicht benötigte Verpackungen durch alternative Produktformate und Geschäftsmodelle zu entfernen. Wir sind uns darüber im Klaren, dass dies mehr Zeit und Veränderungen auf Systemebene erfordern wird, weshalb wir auch Alternativen zu flexiblem Kunststoff entwickeln.
Im Rahmen unseres Programms „Future Flexibles“ entwickeln wir Materialien für Artikel wie Beutel und Sachets, die sowohl recycelbar als auch kompostierbar sind. Dies bedeutet, dass Materialien entwickelt werden müssen, die mit den Recyclingmethoden kompatibel und natürlich biologisch abbaubar sind.
Bislang ist Papier das einzige weitgehend recycelbare und kompostierbare Verpackungsmaterial auf dem Markt. Für sich allein genommen ist Papier jedoch als Verpackungsmaterial nicht ausreichend. Es hat niedrige Barriereeigenschaften, reißt in der industriellen Produktion leicht und schmilzt nicht, was eine Versiegelung der Verpackung besonders schwierig macht. Aus diesem Grund benötigen viele Papierverpackungen heute eine dünne Schicht aus Kunststofffolie, die als Barriere dient und das Produkt im Inneren versiegelt und schützt.
„Flüssige Produkte wie Waschmittel und Shampoo in Papier zu verpacken, ist eine der technisch komplexesten Herausforderungen, die wir in der Forschung und Entwicklung angehen“, erklärt Pablo. „Die Barriereanforderungen sind hier höher als bei Trockenprodukten. Die Lösung liegt in der Beseitigung der Kunststofffolienschicht durch die Entwicklung alternativer Materialien, die die Verpackung weiterhin versiegeln und als Barriere dienen können, ohne ihre Recyclingfähigkeit und natürliche biologische Abbaubarkeit zu beeinträchtigen.“
Unser Forschungs- und Entwicklungsteam für Verpackungen evaluiert ständig neue Materialien und Technologien. Wir haben bereits über 3.000 Technologien bewertet, darunter auch solche aus anderen Industriezweigen wie der Pharma- und Elektronikindustrie, die derzeit nicht bei Verpackungen eingesetzt werden. Wir sind weiterhin auf der Suche nach Innovationen und arbeiten mit Partnern zusammen, um die vielversprechendsten Lösungen für unser umfangreiches Portfolio anzupassen und zu testen. „Die Umstellung auf recyclingfähige und kompostierbare flexible Papierverpackungen erfordert einen grundlegenden Wandel in der Branche“, erklärt Pablo. „Schnelle Lösungen gibt es da nicht. Aber wir arbeiten bereits daran, unsere Lieferkette – und unsere Verbraucher*innen – auf den Übergang vorzubereiten“.
Teil eines großen Ganzen
Die Entwicklung neuer nachhaltiger Materialien und Technologien geht Hand in Hand mit unserer Entwicklung und Einführung völlig neuer Verpackungsformate und skalierbarer Modelle für die Wiederverwendung und Wiederbefüllung.
Wir fordern auch weiterhin systemische Veränderungen, denn freiwillige Maßnahmen der Wirtschaft reichen nicht aus, um die Umweltverschmutzung durch Plastik zurückzudrängen. Wir brauchen ehrgeizige, koordinierte politische Maßnahmen für den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen, die dazu beitragen, Lösungen zu skalieren und sicherzustellen, dass alle Unternehmen an dieselben Regeln gebunden sind.
„Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir alternative Materialien, Formate und Modelle entwickeln und unseren Zielen näherkommen“, sagt Pablo. „Wir sind alle dabei, wenn es darum geht, bei diesem Wandel voranzugehen."